Enuresis (Bettnässen)

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Mag. Marzella Arlt ist Heilpraktikerin für Psychotherapie, Hypnosetherapeutin sowie  Mutter von zwei kleinen Mädchen. Als Ihre jüngste Tochter mit dem Bettnässen anfing, verwendete Marzella Arlt Geschichten mit hypnotherapeutische Inhalten, um ihrem Kind zu einem trockenen Bett zu verhelfen. Mit dem gewünschten  Erfolg! Als dieselben Geschichten auch anderen Eltern halfen entstand die Idee zu dieser Audio-Therapie CD  „Gute Nacht Geschichten für kleine Bettnässer“ inklusive Booklet mit sämtlichen hypnotherapeutischen Geschichten).

(Sollten Sie Interesse an dieser CD haben, schicken Sie doch einfach eine Email!)

Bei vielen Kindern beginnt der Tag mit einem bösen Erwachen. Bett und Nachtgewand sind total durchnässt, und zahlreiche Eltern sind mit dem Bettnässen ihrer Kinder häufig überfordert.

Enuresis (Bettnässen) – was ist das?

Kinder lernen in der Regel im Alter von zwei bis drei Jahren ihren Stuhlgang zu kontrollieren. Werden Kinder nun „trocken“ erlangen Sie die Fähigkeit, ihren Harndrang zu spüren. Sie gehen  auf die Toilette, um sich so nicht mehr einzunässen. Die meisten Kinder werden im Alter von drei bis vier Jahren komplett trocken.

Zahlreiche Kinder schaffen es in diesem Alter tagsüber trocken zu bleiben, jedoch nässen sie nachts nach wie vor das Bett ein.

Medizinisch werden zwei Begrifflichkeiten verwendet, die in eine «primäre Enuresis» und eine «sekundären Enuresis» eingeteilt werden. Der Begriff primäre Enuresis  oder Bettnässen wird generell für Kinder verwendet,  die noch nie trocken waren. Die sekundäre Enuresis geht einher mit der Annahme, dass ein Kind wenigstens ein halbes Jahr lang trocken war, bevor es dann wieder einnässt. Die Unterscheidung beider Formen ist insofern wichtig, da unterschiedliche Ursachen dahinter stecken können. Bei Kindern mit primärer Enuresis funktioniert das Zusammenspiel zwischen Blase, Gehirn und Bewusstsein nicht richtig. Bei der sekundären Enuresis macht man meist psychische Probleme im häuslichen Bereich verantwortlich, wie Stress, Trennung / Scheidung der Eltern oder Gewalt in der Familie. Einnässen sollte jedoch nicht als Krankheit betrachtet werden, sondern eher als ein Symptom mit verschiedenen Ursachen. Eltern sollten beachten, dass man bis zur Vollendung des fünften Lebensjahres  nicht von Bettnässen, sondern von einer verzögerten Entwicklung beim Kind spricht.

Generelle Ursachen für Bettnässen

Die familiäre Veranlagung wird als häufige Ursache für Bettnässen betrachtet. Beobachtet man die Familienhistorie, so stellt man fest, dass in vielen Familien mehrere Geschwister, sowie nahe Verwandte vom Bettnässen betroffen sind. Bei einer „primärer Enuresis“ liegt in vielen Fällen eine genetisch bedingte Reifungsstörung vor, die unter anderem die Kontrolle der Blasenfunktion verzögert.

Neue wissenschaftliche Erkenntnisse gehen davon aus, dass es einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen Bettnässen und ADHS (Aufmerksamkeitsdefizit-/ Hyperaktivitätsstörung) gibt. Leidet ein Kind an ADHS, so hat es Schwierigkeiten, bestimmte Reize, wie eben auch den Blasenreiz, im Gehirn richtig zu verarbeiten.

Beim nächtlichen Einnässen handelt es sich häufig um eine genetisch bedingte Reifungsstörung des zentralen Nervensystems. Meist ist dann die hormonelle Regulation des antidiuretischen Hormons (ADH = Vasopressin) gestört, welche den Wasserhaushalt im Körper steuert. Diese Störung hat in der Regel zur Folge, dass das Zusammenspiel zwischen Blasenkontrolle und der Schlaftiefe unterentwickelt ist.

Eine wichtige Ursache für eine „primäre Enuresis“ ist demzufolge ein Mangel an ADH, dem antidiuretischen Hormon, welches auch Antiwasserlasshormon genannt wird. Normalerweise schüttet der Körper nachts verstärkt ADH aus, dies wiederum sorgt dafür, dass der Körper weniger Urin produziert. Bei vielen Kindern, welche davon betroffen sind, nachts ins Bett zu nässen, ist die ADH-Produktion gestört. Oftmals schlafen diese Kinder besonders tief und sind nur schwer zu wecken. Desmopressin ist medikamentös das Mittel der Wahl.